Das Ergebnis
Es liegt in Ihrem Fall ein einfaches und nicht sonderlich ausgeprägtes Mobbing vor. Sie werden gelegentlich bis selten gemobbt und sollten dagegen angehen, damit sich das Mobbing nicht etabliert.
Situationsanalyse
Sie sollten zunächst eine umfassende Situationsanalyse durchführen. Dabei können folgende Fragen helfen:
- Was ist genau vorgefallen?
- Wer sind die beteiligten Personen?
- Welche Motive könnten vorliegen?
- Was wurde bisher unternommen?
Das Gespräch mit dem angeblichen Mobber
Dann sollte versucht werden, mit der anderen Seite ins Gespräch zu kommen:
- Ein sachlicher Bericht über die Vorwürfe sollte am Anfang stehen.
- Der vermeintliche Mobber erhält die Gelegenheit sich zu äußern.
- Er wird ganz konkret aufgefordert, bestimmte Verhaltensweisen zu unterlassen.
Das Mobbing geht weiter
Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Arbeitgeber informiert werden. Dabei ist zu beachten, dass der gemobbte Kollege aus Datenschutzgründen unter Umständen sein Einverständnis geben muss.
Mobbingtagebuch
Auch aus diesem Grund ist es unerlässlich, dass der Gemobbte ein Tagebuch führt. Nur so kann der Arbeitgeber arbeitsrechtliche Schritte gegen den Mobber ergreifen. Er muss nämlich genau wissen, wann sich welche Vorfälle zugetragen haben.
Ein solches Tagebuch ist wichtig für
- den Gemobbten selbst, damit dieser wirklich erkennen kann, was mit ihm geschieht,
- den Arbeitgeber, da dieser nur dann eingreifen kann, wenn ihm Tatsachen vorliegen,
- den Rechtsberater, der die Ansprüche umfassend prüfen soll,
- die Rechtsschutzversicherung, die nur dann eine Deckungszusage erteilt, wenn die einzelnen Verstöße genau dargestellt werden können,
- die Agentur für Arbeit, zur Prüfung der Vermeidung einer Sperrfrist im Falle einer Eigenkündigung und
- für die ärztliche oder psychologische Beratung.
Ihr individuelles Beratungskonzept
Das können Sie tun:
- Die Mobbing-Situation analysieren
- Was ist vorgefallen – wann, wie oft, durch wen, wie lange schon?
- Wer sind die Verbündeten (von Mobbern und Gemobbten)?
- Welche Motive und Ziele haben die Mobber?
- Welche betrieblichen Hintergründe gibt es?
- Was wurde bisher unternommen, um Mobbing zu unterbinden?
- Was kann durch aktives Eingreifen geschehen – bestenfalls/schlimmstenfalls?
- Wer informiert den Arbeitgeber?
- Welche Unterstützung gibt es, wer kann helfen?
Zusammenfassung:
- Mobbingtagebuch führen
- Unterstützende Kollegen suchen
- (umsetzbare) Konsequenzen überlegen
- Gespräch mit dem Mobber
- Unterstützung des Betriebsrates einholen
- Unterstützung durch Vorgesetzten einfordern
- Unterstützung durch Geschäftsleitung einfordern
- Beratung durch Externe (Coaches, Ärzte, Rechtsanwälte)